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VermieterInnen: Schranken für Airbnb & Co schaden Wiens Tourismus


Blick auf den Wiener Stephansplatz - Foto: Sergey Novikov / shutterstock.com
Jene Wiener Initiative, die seit einiger Zeit gegen strengere Regeln für die Kurzzeitvermietung von Apartments bzw. Wohnungen mobilmacht, schlägt Alarm: Beschränkungen würden den Tourismus in der Bundeshauptstadt gefährden.

Sie verweist auf Eurostat-Zahlen, die ihrer Ansicht nach belegen, dass der Anteil der über Plattformen wie Airbnb gebuchten Unterkünfte deutlich höher ist als angenommen. In Wien traten heuer strengere Bestimmungen für die Kurzzeitvermietung in Kraft. Erlaubt ist dies nur mehr höchstens 90 Tage im Kalenderjahr. Alles Weitere bedarf einer Genehmigung. Früher gab es Limits lediglich für Gegenden, die als Wohnzone gewidmet waren. Inzwischen sind auch Objekte außerhalb dieser Zonen von Beschränkungen betroffen. Wien will mit der Neuregelung verhindern, dass Wohnraum dem Markt dauerhaft entzogen wird, lautet das Argument.

Drittel der Nächtigungen aus diesem Bereich

Die Initiative Wiener Apartmentvermieter, ein Zusammenschluss von rund 50 WienerInnen, befürchtet nicht nur, dass die Existenz von VermieterInnen gefährdet ist und bezweifelt, dass der gewünschte Effekt erzielt wird. Nun sieht man auch negative Auswirkungen auf den Tourismus, wie in einer der APA übermittelten Stellungnahme betont wurde.

Sie führen aus, dass ein Drittel aller Nächtigungen im Vorjahr durch das Segment generiert worden sei. Damit basiere rund ein Drittel des Aufkommens auf dieser Art der Kurzzeitvermietungen. Die offiziellen Wiener Zahlen würden dies jedoch nicht darstellen, gibt die Initiative zu bedenken. Der Wien-Tourismus habe etwa nur 3,2 Mio. Nächtigungen in den „sonstigen Unterkünften" vermeldet.

Zahlen von Eurostat würden jedoch zeigen, wie relevant Kurzzeitvermietungen für Wien sind, hoben die Initiative hervor. Demnach wurden im Jahr 2023 über die großen Online-Plattformen Airbnb, Booking.com, Tripadvisor und Expedia insgesamt 5,783.462 Übernachtungen abseits von Hotels und Pensionen in Wien gebucht. Die Differenz zeige, dass Kurzzeitvermietungen eine zentrale Rolle im Tourismus der Stadt spielten und noch bedeutender seien als zuvor angenommen, versichert man.

Große Plattformen liefern Eurostat-Zahlen

Die von Eurostat veröffentlichten Zahlen würden darauf basieren, dass große Plattformen regelmäßig Daten zu Buchungen bereitstellen. Die Statistiken seien zuversichtlich und würden ein besseres Bild als traditionelle Erhebungsmethoden bieten. Buchungen über kleinere Plattformen oder direkte Vermietungen seien dabei gar nicht enthalten, was darauf hinweise, dass das tatsächliche Ausmaß der Kurzzeitvermietungen in Wien sogar größer sein könnte, vermutet man.

Die Initiative Wiener Apartmentvermieter spricht sich nun dafür aus, dass die Stadt den Dialog mit den betroffenen VermieterInnen aufnimmt - und auf der Basis der neuen Zahlen eine „angemessene Regulierung" erarbeitet. Denn derzeit würden vor allem jene eingeschränkt, die sich an alle gesetzlichen Vorgaben halten und ordnungsgemäß ihre Steuern und Abgaben zahlen, und nicht jene, die informelle Vermietungen durchführen würden, hieß es.

Gemeinsame Lösung befürwortet

„Wir befürworten eine Regulierung, die sinnvoll und gerecht ist", beteuerte Günther Hegenbart, einer der Sprecher der Initiative: „Doch die derzeitige Regelung führt dazu, dass Vermieter und damit Wiener Kleinunternehmer bestraft werden, während intransparente Vermietungen weiterhin tagtäglich stattfinden." Es gelte, gemeinsam eine Lösung zu finden, die sowohl den Wirtschafts- als auch den Tourismusfaktor berücksichtige. Man sei bereit, mit der Politik und den zuständigen Behörden konstruktiv zusammenzuarbeiten. Nötig sei eine ausgewogene Regulierung, die den Vermietern Handlungsspielraum lasse und gleichzeitig sicherstelle, dass schwarze Schafe aus dem Markt gedrängt würden.

Die Mitglieder der Initiative sind laut eigenen Angaben keine „Großvermieter", sondern zumeist private Einzelpersonen, die größtenteils auf diese Einnahmen angewiesen sind und deren Lebensgrundlage mit den neuen Bestimmungen zerstört würde, wie man beteuert. Dies alles, so fügte man hinzu, geschehe, während mehr neue Hotels und Hotelbetten in Wien in Planung seien, als insgesamt Apartments über 90 Tage angeboten würden. (APA/red)


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Foto: privat

Autor/in:

Redakteur / Managing Editor

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