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Katalonien erhöht Tourismusabgaben deutlich
Bis zu 15 EUR pro Nacht und Gast werden demnach fällig. Außerdem könnten alle Gemeinden Kataloniens künftig einen kommunalen Zuschlag von bis zu 4 EUR erheben.
Die spanische Region Katalonien mit Besuchermagneten wie Barcelona und Lloret de Mar verdoppelt heuer die Touristenabgaben. Mindestens 25% der Einnahmen sollen eingesetzt werden, um den Wohnungsmangel zu bekämpfen, der als eine der schlimmsten Folgen des Massentourismus gilt, wie der staatliche TV-Sender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die Regionalregierung berichteten. In Barcelona werden demnach künftig bis zu 15 EUR pro Nacht und Gast fällig.
Die Vereinbarung verschiedener Parteien sehe vor, dass die von der Region erhobene Übernachtungsgebühr verdoppelt wird; sie ist nach Ort und nach Kategorie und Art der Unterkunft gestaffelt. Außerdem werden alle Gemeinden Kataloniens künftig einen kommunalen Zuschlag von bis zu 4 EUR erheben können, wie er bisher nur von der Regionalhauptstadt Barcelona kassiert werden durfte. Barcelona darf den Zuschlag von 4 auf 8 EUR verdoppeln.
So könnte etwa der Gast eines Drei-Sterne-Hotels in Girona, der bisher nur 0,60 EUR pro Nacht zahlt, in Zukunft mit bis zu 5,20 EUR zur Kassa gebeten werden. Dieser Betrag setzt sich aus der künftigen Übernachtungssteuer von 1,20 EUR und einem kommunalen 4-EUR-Zuschlag zusammen. Die einzelnen Stadtverwaltungen entscheiden selbst, ob sie den Zuschlag anwenden und ihn in ihre Steuersatzungen aufnehmen.
Hoteliers waren gegen Erhöhung
Hotelierverbände hatten sich energisch gegen die Erhöhung ausgesprochen, weil diese Touristen abschrecken könne. David Cid, Sprecher der linken Partei Comuns, die oft die Regierung des Sozialisten Salvador Illa im Regionalparlament unterstützt, widersprach: "Eine Person, die nach Barcelona kommt und zwischen 300 und 400 EUR für eine Hotelübernachtung zahlt, kann locker 7 EUR mehr zahlen." Vielen Katalanen gehe es "sehr schlecht, da können die Touristen eine kleine Anstrengung unternehmen", sagte er.
Proteste gegen Massentourismus
Die Proteste gegen Massentourismus hatten sich voriges Jahr in ganz Spanien gehäuft. In Barcelona wurden Touristen dabei mit Wasserpistolen bespritzt. Mit 19,9 Mio. BesucherInnen - um knapp 10% mehr als im Vorjahr - verzeichnete die Region 2024 einen Rekord. Deutlich vor den Balearen (15,3 Mio.) ist es die meistbesuchte Region Spaniens. Die Tourismusbranche freut sich über klingelnde Kassen. Der Ansturm belastet aber die Infrastruktur, verursacht Umweltprobleme und erhöht die Lebenshaltungskosten. (APA / red)
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Autor/in:
Julia Trillsam
Redakteurin
Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.
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