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KlimaLink: Branchenstandard zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks


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Was ist KlimaLink, wie können Reisebüros und Veranstalter die Berechnung nutzen und welche Zukunftsvisionen stecken dahinter - diese Fragen klärte Saskia Sanchez, Geschäftsführerin der Plattform, im Gespräch mit tip.

Nachhaltigkeit spielt für immer mehr Menschen eine Rolle – auch bei der Planung ihrer Urlaubs- und Geschäftsreisen. Trotzdem fehlt vielen KundInnen noch das Bewusstsein, was ein ökologischer Fußabdruck bedeutet und wie hoch dieser ist. Hier setzt die innovative Plattform KlimaLink an. Diese ermöglicht es den CO2-Ausstoß von Reisen exakt zu berechnen. Saskia Sanchez, Geschäftsführerin der Plattform, erklärt im Gespräch mit tip, wie KlimaLink funktioniert.

Was ist Klimalink?

KlimaLink ist eine innovative Plattform, die sich auf die präzise Berechnung des ökologischen Fußabdrucks von Reisen spezialisiert hat. Auf Basis eines einheitlichen Standards (bestehend aus verschiedenen Methoden) stellt sie Nutzenden der Branche so genaue Werte von klimaschädlichen Emissionen zur Verfügung.

„Unsere Plattform wurde speziell für die Tourismusbranche entwickelt“, erklärt Sanchez. „Sie richtet sich an Reiseveranstalter und Reisebüros, die ihren KundInnen fundierte Informationen über die Klimawirkung ihrer Reisen liefern möchten." Das Ziel der Plattform sei es, KundInnen für ihren CO₂-Fußabdruck zu sensibilisieren und sie über die Auswirkungen ihrer Reisen aufzuklären.

Um Zugang zum kostenfreien B2B-Portal zu erhalten reiche eine E-Mail an info@KlimaLink.org – schon können Klimafußabdrücke von Flügen und Hotels berechnet werden. In naher Zukunft würden Kfz- und Busreisen, bis Sommer dann auch Bahnfahrten hinzukommen. In der Endausbaustufe sollen alle Bausteine integriert sein – auch Freizeitaktivitäten, Mahlzeiten, etc – so, dass in Zukunft die gesamte Reise in Bezug auf ihren Klimafußabdruck betrach tet werden könne, blickt Sanchez in die nähere Zukunft.

Wie funktioniert die Berechnung?

Ein wesentlicher Unterschied von KlimaLink zu anderen Plattformen zur Berechnung von Treibhausgasemissionen liege in der Methode. Anders als andere nutze KlimaLink konkrete Emissionswerte, die eine Reiseleistung in der Vergangenheit erzielte; wo keine solche konkreten Werte existieren, würden möglichst genaue Durchschnittswerte verwendet werden.

„Während viele Systeme pauschale Werte verwenden, gehen wir bei KlimaLink von realistischen Daten aus, um eine präzise Einschätzung des ökologischen Fußabdrucks zu liefern.“ Dies ermögliche es den Nutzern, fundierte Entscheidungen für eine nachhaltigere Reiseplanung zu treffen.

Ein praktisches Beispiel: Ein Flug von Wien nach New York verursacht laut anderen Methoden etwa 2.000kg CO₂ pro Person. KlimaLink geht jedoch einen Schritt weiter und bezieht zusätzliche Faktoren wie Flughöhe und die Emissionen von Methan und Lachgas mit ein. Der tatsächliche Fußabdruck wird dadurch auf rund 2.300 kg CO₂-Äquivalent korrigiert, was eine genauere und realistischere Darstellung der Umweltbelastung bietet.

Blick in die Zukunft 

KlimaLink habe das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Veränderung der Reise branche zu leisten. „Die Möglichkeit, den CO₂-Fußabdruck einer gesamten Reise zu berechnen, hilft ReiseberaterInnen, ihren KundInnen nachhaltigere Optionen aufzuzeigen und den Klimaschutz als Verkaufsargument zu nutzen“, so Sanchez. Diese Transparenz schaffe nicht nur Bewusstsein bei den VerbraucherInnen, sondern eröffne auch für Reiseunternehmen neue Potenziale zur Optimierung ihres Portfolios und zur Entwicklung klimafreundlicherer Angebote. Einige Reiseanbieter hätten bereits begonnen, ihre CO₂-Werte transparent auszuweisen, um KundInnen nachhaltige Optionen zu ermöglichen, so Sanchez.

Integration in Buchungssysteme

Eine Herausforderung sei derzeit allerdings noch die manuelle Eingabe der Daten. „Das Tool ist sehr einfach zu verstehen und liefert präzise Werte, ist aber dennoch in der Praxis etwas ‚hakelig‘ weil Agents die Daten händisch eintragen müssen“, räumt Sanchez ein. Das bremse die Nutzung in der Beratung, da der Aufwand in stressigen Buchungssituationen zu hoch sei. Dadurch würden KundInnen aktuell noch nicht so gezielt bezüglich ihres Fußabdrucks beraten. Das soll sich allerdings mit der Integration der KlimaLink-Bechnungen ab Juni 2025 in die gängigen Buchungssysteme ändern. Dadurch werden Emissionswerte automatisch berechnet und in den Buchungsprozess integriert, was die Nutzung für Reisebüros erheblich erleichtern wird. (red) 


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Autor/in:

Redakteurin

Julia Trillsam hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien studiert. Jetzt ist sie bereit, die Welt zu bereisen. Je sonniger die Destination, desto schneller sind ihre Koffer gepackt.





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