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Entführte Urlauber künftig selbst haftbar?
Laut einem Initiativantrag der Regierung im Nationalrat sollen entführte Urlauber künftig für ihre Geiselbefreiung selbst zahlen. Anlass für den Regierungsvorstoß war die Entführung von zwei Österreichern im Jemen um Weihnachten.
Maßnahmen zum Schutz österreichischer Staatsbürger im Ausland seien oft mit hohen Kosten verbunden, die aufgrund der geltenden Rechtslage selbst dann nicht oder nur schwer zurückgefordert werden könnten, "wenn sich jemand mit auffallender Sorglosigkeit in eine besondere Gefahrensituation begeben hat", heißt es im Antrag. Die außenpolitische Sprecherin der Grünen Christine Lunacek meldete Befürchtungen an: Dies würde dazu führen dass Entführungsopfer aufgrund der fehlenden Deckelung bei den Regressforderungen in den Ruin getrieben werden.
Der ÖVP-Bereichssprecher für Entwicklungszusammenarbeit, Nationalratsabgeordneter Franz Glaser, meinte dazu, man müsse dabei sehr wohl zwischen Personengruppen differenzieren. Kein Verständnis sei für jene Personen aufzubringen, "die sich wider besseres Wissen und in Kenntnis der Sicherheitsrisiken in Gefahr begeben". "Sehr wohl zu schützen sind allerdings jene Personen, die sich zum Zweck der Arbeit in Länder mit Gefahrenpotenzial begeben", betonte Glaser. Hilfsorganisationen würden über Risken Bescheid wissen, sich aber nicht mutwillig in Gefahr bringen und nur durch unglückliche Zufälle in Risikosituationen gelangen. "Diese Personengruppen müssen selbstverständlich geschützt werden", so der ÖVP-Politiker. "Die Kernaufgabe des Außenministeriums ist es, Österreicher und Österreicherinnen im Ausland, die sich in Notlage befinden, zu helfen und sie zu unterstützen". Es solle aber auch die Eigenverantwortung der Reisenden gestärkt werden. So würden auf der Homepage des Außenministeriums Reisehinweise angeboten und aktuelle Informationen zu laufenden Evaluierungen der Sicherheitsstandards der einzelnen Länder veröffentlicht.
(ag/red)
Autor/in:
Martha Steszl
Freie Journalistin
Lange Jahre war Martha Steszl fix im Team des Profi Reisen Verlags, wo sie maßgeblich an der Entwicklung des Geschäftsreisenmagazins tma verantwortlich zeichnete. Nach ihrem Ausstieg ins Privatleben steht sie weiterhin als freie Redakteurin - oft & gerne auch für spontane Einsätze - zur Verfügung.
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