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Israel investiert in Tourismus
Tourismus ist der fünftgrößte Wirtschaftszweig in Israel. Um diesen Bereich zu stärken, wurden zuletzt umfangreiche Investitionen getätigt, allen voran in die Hotellerie.
Nach den dramatischen Rückgängen bei den Einreisen internationaler Besucher seit dem 7. Oktober 2023 rechnet das Tourismusministerium für heuer mit einer deutlichen Erholung. Ein Grund für die Zuversicht ist die Abschwächung der Reisewarnung in Deutschland Mitte Feber. „Die Zahlen steigen wieder“, erklärte Dani Shahar, Staatssekretär des Israelischen Tourismusministeriums, Anfang März auf der ITB. Bis zum 6. Oktober 2023 – einen Tag vor dem Überfall der Hamas – seien täglich 15.000 Touristen angekommen. Mit 7. Oktober fiel die Zahl auf 28 pro Tag. Per Anfang März hatten sich die Zahlen auf täglich rund 5.000 ankommende Gäste erholt. Für den Sommer und die jüdischen Feiertage im Herbst rechnet Dani Shahar mit einer deutlichen Steigerung. 15.000 Einreisen pro Tag wären schön, aber wohl nicht realisierbar, heißt es weiter. Dennoch: „Die Zeichen stehen auf Erholung.“
27 Hotelprojekte
Die herausfordernden vergangenen eineinhalb Jahre hat Israel genutzt, um trotz Krieg kräftig in den Tourismus zu investieren. Insgesamt wurden rund 99 Mio. EUR für diesen Wirtschaftszweig bewilligt. Das Segment steuert 2,8% zur israelischen Wirtschaft bei und beschäftigt indirekt 200.000 Menschen. Das macht den Tourismus zur fünftwichtigsten Branche. Für die lokale Tourismusindustrie wurde ein Hilfspaket in Höhe von ca. 17 Mio. EUR bereitgestellt, damit die Arbeitsplätze essenzieller Mitarbeitender gesichert werden konnten. Gleich nach dem 7. Oktober hat das Tourismusministerium ein Programm ins Leben gerufen, dass es Hotels ermöglichte, Geflüchtete kostenfrei aufzunehmen.
Darüber hinaus wurden ca. 21 Mio. EUR für insgesamt 27 Hotelprojekte für Neubau, Erweiterung und Renovierung genehmigt. 2024 kamen so 483 neue Hotelzimmer auf den Markt. Bis Ende 2025 sollen 18 neue Hotels mit 1.069 Zimmern entstehen. In den nächsten Jahren sollen rd. 2.700 zusätzliche Hotelzimmer geschaffen werden.
Als dritter Bereich für Investitionen wurden Sehenswürdigkeiten und Attraktionen – insgesamt 55 Projekte - mit umgerechnet 61 Mio. EUR unterstützt. So wurde u.a. eine neue Uferpromenade am See Genezareth errichtet, das Aquädukt in Jisr al-Zarka renoviert oder ein archäologischer Park in Beit El etabliert. Auch zahlreiche christliche Stätten wurden für das Heilige Jahr 2025 aufpoliert.
Loyalität der Veranstalter
Gespräche auf der ITB mit Veranstaltern und Partnern hätten gezeigt, dass die Vorbereitungen für den Neustart des Tourismus nach Israel bereits getroffen wurden, berichtet Dani Shahar. Ksenia Kobiakov, Direktorin des Staatlichen Israelischen Tourismusbüros für DACH, fügt hinzu: „Zahlreiche beliebte Gebiete wie Tel Aviv, Jerusalem, das Tote Meer, die Region zwischen Akko und Ashdod, Galiläa sowie die Arava-Wüste und Eilat sind nicht mehr betroffen. Die Anpassung der Reisewarnung ermöglicht es, die Highlights Israels individuell zu erleben.“ Presseverantwortliche Henriette Pansold unterstreicht die Loyalität und Treue der Veranstalterpartner. Von den etwas mehr als 150 Tour Operators habe sich keiner in den vergangenen eineinhalb Jahren von Israel abgewandt.
Die klare Botschaft lautet: Israel ist bereit für den Neustart im Tourismus. Eine Hürde stellen allerdings immer noch die Versicherungen dar.
2024 reisten aus Deutschland 25.200 Gäste nach Israel, aus der Schweiz 12.900 und aus Österreich 6.022.
Teilnahme am IHIF
Das israelische Tourismusministerium nimmt von 31. März bis 2. April am International Hotel Investment Forum IHIF in Berlin teil, um internationalen Investoren die Möglichkeiten zu präsentieren, die ein Engagement im Tourismus des Heiligen Landes bieten. Durch verschiedene Förderungen ist der Hotelentwicklungsmarkt in Israel im Aufwind. Allein im heurigen Jahr sollen 18 neue Hotels realisiert werden. Zuschüsse und finanzielle Unterstützung werden sowohl für Neubauten als auch für Erweiterungen bestehender Häuser angeboten. Je nach Kriterien übernimmt das Tourismusministerium entweder 8% oder 20% der Gesamtkosten eines Hotelprojekts.
Neuer Flughafen geplant
Vergangene Woche wurden die Baupläne für einen neuen, internationalen Flughafen in Beersheva genehmigt. Der Airport ist rund acht Kilometer südöstlich der Hauptstadt der Negev-Wüste geplant. Als Bauzeit wurden sieben Jahre veranschlagt. Von den dadurch entstehenden rd. 50.000 zusätzlichen Arbeitsplätze verspricht sich die Region einen kräftigen, wirtschaftlichen Aufschwung. Mit der geplanten Kapazität von 15 Mio. Passagieren pro Jahr soll der 96 Kilometer entfernte Flughafen Tel Aviv Ben Gurion entlastet werden. (red.)
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Autor/in:
Elo Resch-Pilcik
Herausgeberin / Chefredakteurin
Elo Resch-Pilcik, Mitgründerin des Profi Reisen Verlags im Jahr 1992, kann sich selbst nach mehr als 30 Jahren Touristik - noch? - nicht auf eine einzelne Lieblingsdestination festlegen.
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